Dienstag, 25. Januar 2022

Jupiter-Wolle gesponnen

Im Dezember hab ich einen schönen Kammzug finnischer Wolle versponnen, der aus mehreren natürlichen Brauntönen bestand.

Es machte sehr viel Spaß, und mein Rad stand kaum still. Als ich so beim Spinnen die Spule anschaute, kam mir dabei auf einmal der Gedanke: Die Wolle sieht ja aus wie Jupiter!

Die Astronomie ist seit ein paar Jahren eine weitere Leidenschaft von mir geworden. Und speziell Jupiter hat es mir dort oben am Nachthimmel angetan. Der Gasplanet besitzt auf seiner Oberfläche unterschiedliche Zonen, die parallel zu seinem Äquator verlaufen. Diese Zonen sind rötlich, bräunlich und weißlich-naturfarben gefärbt. Ich verlinke hier mal den Wikipedia-Eintrag zu Jupiter, damit ihr euch ein Bild davon machen könnt. 

 

Jupiter-Wolle auf der Spule


Und hier nun ein Foto von meiner Jupiter-Wolle auf der Spule. Das ist doch ganz erstaunlich, diese Ähnlichkeit! Nachdem mir das klar geworden war, machte mir das Spinnen gleich noch viel mehr Freude. Denn so konnte ich gleich zwei Leidenschaften miteinander verbinden. Und Jupiter kam in mein Wohnzimmer, obwohl ich ihn wegen der ungünstigen Wetterbedingungen zu der Zeit kaum am Nachthimmel beobachten konnte.

Um die einzelnen Farbabschnitte besser zu erhalten, hab ich die Wolle navajo-kettenverzwirnt. Leider ging dadurch viel von dem Jupiter-Eindruck verloren. Trotzdem ist und bleibt sie meine Jupiter-Wolle!

Jupiter-Wolle im Strang

Nun hab ich damit begonnen, einen Pullover daraus zu stricken. Ganz einfach Raglan von oben und ohne viel Schnickschnack. Vielleicht kommt noch ein nettes kleines Fair-Isle-Muster rein. Das hab ich noch nicht entschieden. Von den Farb-Abschnitten, die noch beim Singlefaden auf der Spule deutlich sichtbar waren, ist nach dem Verstricken nicht mehr viel zu sehen. Trotzdem wird der Pulli dann mein „Jupiter-Pulli“ sein und mir in kühlen Beobachtungsnächten bestimmt gute Dienste leisten.

Vielleicht hol ich mir auch noch mehr von der Wolle, denn sie ließ sich wirklich gut verspinnen. Und obwohl sie etwas griffiger ist als Merino, fühlt sie sich verstrickt immer noch nicht kratzig an.


Mittwoch, 8. Januar 2020

Eine Alternative zur Wetterdecke 2020 – meine Wettertasche

Nachdem mir das Stricken der Wetterdecke 2017 viel Spaß gemacht hat und ich immer wieder nachschaue, welche Temperatur es damals am aktuellen Tag hatte, bekam ich Lust, auch heuer wieder so ein Projekt zu beginnen. Doch ich wollte das Ganze dieses Jahr ein wenig unaufwendiger gestalten. Und Decken hab ich auch genug. Deshalb überlegte ich mir, was ich stattdessen machen könnte.

Nun hab ich mich entschieden, anstelle einer Decke eine Art gestrickte Patchwork-Tasche anzufertigen. Ich möchte für jeden Monat ein Rechteck in der Breite von 30 Maschen stricken. Jeder Tag wird eine kraus rechte Rippe in der Farbe, die der Temperatur um 11.00 Uhr vormittags entspricht.


Die Farben für meine Wettertasche 2020

Die Farbskala der Wetterdecke 2017 werde ich in etwa übernehmen. Doch anders als damals benutzte ich heuer Poly-Wolle. Ich denke, die ist für eine Tasche besser geeignet und stabiler, als die Sockenwolle, die ich für die Decke genommen hatte. Außerdem hab ich schon einige Restknäuel in den passenden Farben zu Hause und muß nicht viel dafür zukaufen. Auch deshalb ist es gut, daß die Temperatur-Rechtecke nicht besonders groß werden. Bei den meisten Farben werde ich wahrscheinlich mit einem Knäuel oder Rest auskommen. Und vielleicht wird so meine Restekiste auch mal etwas leerer.

Die Farbskala von meiner Wetterdecke 2017 werde ich für die Wettertasche 2020 übernehmen



Die geplante Konstruktion der Wettertasche

Ich werde wohl die Rechtecke einzeln stricken und sie dann, wenn alle fertig sind, zusammenfügen. Dazu möchte ich sie mit einer neutralen Farbe entweder umstricken oder -häkeln und dann zusammennähen. Vielleicht finde ich auch eine Möglichkeit, sie mit der neutralen Farbe irgendwie zusammenzustricken. Das muß ich erst noch ausprobieren.

Der Plan ist, daß immer zwei Rechtecke nebeneinander und drei untereinander kommen. Dann bildet die eine Seite der Tasche das erste Halbjahr, die andere das zweite ab. Irgendwie werde ich danach noch einen Henkel daranmachen (stricken, häkeln oder brettchenweben, damit er nicht so leicht ausleiert) und innen ein Futter hineinnähen. Damit setzte ich mich aber erst auseinander, wenn es soweit ist. Also in etwa einem Jahr ... 

Die Konstruktion meiner Temperatur- / Wettertasche (Vorderseite)



Mein momentaner Fortschritt

Der Januar ist noch jung und dementsprechend kurz und farbarm ist mein erstes Temperatur-Rechteck. Aber es darf trotzdem schon mal hier einen Platz bekommen:

So weit ist ist das erste Rechteck meiner Wettertasche bereits gewachsen


Meine Wettertasche – Stand der Dinge im Dezember 2020


Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und auch meine Wettertasche nähert sich der Vollendung. Zumindest die Monats-Rechtecke werden bald vollständig sein.

Als sich während des Strickens allmählich zeigte, welche Dimensionen jedes Monats-Rechteck bekommen wird, plante ich deren Anordnung für die Tasche noch einmal anders. Wäre ich bei meinem ursprünglichen Plan geblieben, wäre die Tasche eher schmal, dafür aber auch unschön tief geworden. Deshalb werde ich die Monatsflächen nun untereinander anordnen.

So konnte ich auch immer 2 Monate an einem Stück hintereinander stricken und sie mit ein paar Reihen in weißer Farbe voneinander abtrennen. Das spart doch am Ende ein wenig Zusammennäharbeit.


Die Verbindung der Monats-Rechtecke

Während ich die Tagesstreifen im Rippenmuster anfertigte (eine Hin- und Rückreihe rechte Maschen pro Tag), strickte ich den weißen Verbindungsteil als beruhigenden Kontrast glatt rechts. Als ich die ersten 2-Monats-Streifen fertig hatte, probierte ich damit herum, eine gute Möglichkeit zu finden, sie zu verbinden. Ich entschied mich letztendlich dafür, schmale (6 Maschen) weiße Verbindungsstreifen glatt rechts zu stricken, und diese Kante an Kante zwischen je zwei Monatsstreifen zu nähen. Das macht etwas zusätzliche Näharbeit, aber es sieht deutlich schöner aus als alle meine vorangehenden Versuche, den schmalen weißen Streifen dazwischen zu stricken oder anzuhäkeln.


Mein Plan für die Fertigstellung der Wettertasche

Ich werde die Monats-Rechtecke so zusammenfügen, dass das erste Halbjahr die Vorderseite der Tasche darstellt und das zweite Halbjahr die Rückseite. Dann stricke ich oben und unten noch ein paar Abschlussreihen in weiß. Unten wird der Boden dann zusammengenäht. Damit die Tasche insgesamt stabiler wird, möchte ich aus einem einfarbigen neutralen Stoff noch ein Innenfutter mit ein paar kleinen Taschen nähen. Wenn ich mich der Herausforderung stelle, bekommt die Wettertasche noch einen Reißverschluss. Oder ich überlege mir eine andere Möglichkeit, sie zu verschließen.


Wie die Monate kennzeichnen?

Was mir auch noch etwas Kopfzerbrechen macht, ist, wie ich die einzelnen Monate beschrifte. Wahrscheinlich werde ich eher nicht die ganzen Monatsbezeichnungen darauf sticken, sondern nur deren Anfangsbuchstaben. Irgendwo sollte auch noch stehen, um welches Jahr es sich handelt. Und eine Legende wäre auch nicht ungut. Vielleicht stricke ich dafür noch ein kleines Rechteck und besticke es mit den Farben und den Bezeichnungen. Ich könnte die Legende ja als Innentasche auf das Futter nähen oder sowas. Wenn ich sie außen irgendwo drauf sticke, wird das nicht so schön aussehen, denke ich. Mal sehen. Es ist ja noch etwas Zeit, bis ich soweit sein werde.


Die Wettertasche im Februar 2021

Wettertasche 2021 erstes Halbjahr

 
Wettertasche 2021 zweites Halbjahr

Inzwischen sind die einzelnen Teile zusammengenäht, der Boden geschlossen und oben ein Rand herumgestrickt. Die Tasche sieht hübsch aus, wie ich finde, ist aber doch ein wenig groß geworden. Naja, es gibt schon Gelegenheiten, für die man eine riesige Tasche braucht. Oder?

Für die Bezeichnung der Monate hab ich jeweils über dem betreffenden Abschnitt den Monatsanfangsbuchstaben aufgestickt. Die einzelnen Temperaturschritte stickte ich in den betreffenden Farben auf den Rand der Vorder- und Rückseite. Nun habe ich gerade den Trageriemen in Arbeit. Dafür webe ich in der Brettchenwebtechnik ein stabiles Band, das auch durch die Beanspruchung bei einer längeren Benutzung kaum ausleiern sollte.

brettchengewebtes Band als Trageriemen für die Tasche

 Dann fehlt noch das Innenfutter und eine Verschlussmöglichkeit. Eigentlich möchte ich dafür gern einen Reißverschluss einnähen. Aber der braucht dann schon eine stattliche Länge. Außerdem möchte ich gern die obere Kante der Tasche noch irgendwie verstärken, damit sie später nicht so umknickt, wie sie es momentan noch tut.


Die Motivation für das Fertigstellen lässt zu wünschen übrig

Nachdem die Teile zusammengefügt waren, hat bei mir erwartungsgemäß die Lust, die Tasche fertigzumachen, doch gehörig nachgelassen. Und das liegt nicht nur daran, dass die Überraschung, wie sie denn aussehen wird, nun weg ist. Irgendwie hemmt mich momentan auch ihre Größe, die ich mir doch ein wenig handlicher erhofft hatte. Ich fürchte, dass sie wahrscheinlich den Rest ihres Daseins im Schrank fristen wird, und alle Mühe, die ich nun noch dafür aufbringe, eigentlich umsonst sein wird. Nein, irgendwann werde ich sie fertigmachen. Aber es würde mir leichter fallen, wenn ich ein Ziel vor Augen hätte, ein Einsatzgebiet, für das sie endlich fertig sein sollte. Naja, wird schon noch werden.

Für 2021 hab ich mir bis jetzt kein Jahresprojekt vorgenommen. Aber trotzdem schreibe ich immer noch mittags die Temperatur auf. Aus diesen Aufzeichnungen möchte ich schon etwas machen. Es ist interessant, die Temperaturentwicklung über mehrere Jahre zu vergleichen. Aber ich weiß jetzt schon kaum noch, wohin mit all den Decken, die ich schon gemacht hab. Und Taschen hab ich auch genug. Ich bräuchte halt irgendwas Kleines, das nicht viel Platz wegnimmt, um meine Wetterchronik fortzusetzen. Vielleicht sollte ich die Temperaturfarben sticken – für jeden Tag ein Kreuzchen oder so. Ach, ich weiß nicht. Ich schreib jetzt halt mal weiter die Temperaturen auf. Vielleicht fällt mir ja noch etwas Brauchbares ein. 

 

Mai 2021: Es ist kaum zu glauben, aber meine Wettertasche ist fertig!

Puh, ich hab schon selber kaum noch daran geglaubt, dass sie noch fertig wird. Den letzten Anschub hat gegeben, dass es ich genervt hat, sie ständig so halbgar im Weg herumliegen zu haben. Und viel fehlte ja auch nicht mehr. 

 

Wettertasche - 1. Halbjahr

Wettertasche - 2. Halbjahr

Schließlich kam der verregnete Nachmittag, an dem ich ohne großen Plan das Innenfutter zugeschnitten und mit zwei Innentaschen zusammengenäht habe. Zum Verschließen hatte ich mich letztendlich für einen Reißverschluss entschieden. Und da ich zufällig einen zu Hause hatte, der in der Länge und auch Farbe gut passte, nahm ich die Sache in Angriff. Der Reißverschluss hatte übrigens schon einmal ein erstes Leben: Er gehörte zu einer Bettwäsche, die ich vor einiger Zeit zerschnitten und weiterverwertet hatte. Nur nix wegwerfen! Man weiß nie, wofür man die Sachen mal wieder braucht!

 

Das Innenfutter meiner Wettertasche

Für das Innenfutter hab ich einen schlichten weißen Baumwollstoff genommen, den ich in genügender Größe zu Hause hatte. Und dann ging es eigentlich ruckzuck wie so oft, wenn man sich mal überwunden hat, etwas anzupacken. Ich befestigte meinen brettchengewebten Henkel innen an den beiden Schmalseiten der gestrickten Außentasche. Danach setzte ich meine Baumwoll-Innentasche ein und nähte sie an der Oberkante der Außentasche fest. Das tat ich mit der Hand und mit doppeltem Faden. Ich hoffe, dass die Naht so auch gut hält.

 

Wettertasche Oberkante und brettchengewebter Trageriemen

Und was tu ich nun mit dieser riesigen Tasche?

Festgelegt hab ich mich da noch immer nicht. Ich hab mal überlegt, sie vielleicht als Badetasche zu benutzen. Groß genug wäre sie. Aber durch das Gestrick hat sie doch auch ein ganz ordentliches Gewicht bekommen, und bei 30 Grad im Schatten ist jedes Gramm, das man zuviel herumträgt, eine Belastung. Außerdem fürchte ich, dass sie durch die Benutzung im Freien auch schnell ramponiert und von der Sonne ausgebleicht würde. Also keine Badetasche.

Am ehesten kann ich mir momentan vorstellen, sie als große Projekttasche zu benutzen. Dort passen spielend mehrere Knäuel Wolle und auch ein großer, dicker angefangener Pulli oder sowas hinein. (Oder eine Wetterdecke 2021 – nein, ich strick keine!) Mal schauen, wofür ich sie noch benutzen werde. Im Moment hängt meine Wettertasche halt so herum und wartet noch auf ihre große Aufgabe.

 

Temperaturskala auf den Rand gestickt

Mein Fazit zum Projekt Wettertasche statt Wetterdecke

Nach wie vor finde ich es spannend, die Temperaturen über das Jahr zu dokumentieren und mit denen von vorangegangenen Jahren zu vergleichen. Ich schreib auch immer noch konsequent fast jeden Tag die Temperatur auf. Aber Wettertasche werd ich auch so schnell keine mehr stricken. Nicht, weil es keinen Spaß gemacht hätte. Im Gegenteil, das tägliche Rippchen war ein schönes Ritual. Nur löste die Idee, anstelle einer Decke eine Tasche zu stricken, mein „Platzproblem“ nur zum Teil. Wenn ich etwas besser geplant hätte, wäre sie vielleicht auch von der Größe her so geworden, dass ich wirklich für den täglichen Gebrauch etwas mit ihr anfangen könnte. So hab ich wieder einen – ja, sicherlich hübschen – Gegenstand geschaffen, der meine Wohnung voller macht und den ich eigentlich nicht gebraucht hätte. Das ist es, was mich an dem Projekt ein wenig stört. Und auch aus diesem Grund hat es bis jetzt gedauert, es endlich fertigzustellen.

Auch wenn es mich nach wie vor reizt, aus meinen laufenden Temperaturaufzeichnungen des aktuellen Jahres etwas zu machen, werd ich wohl vorerst auf ein Wetter-Handarbeitsprojekt verzichten. Vielleicht lege ich mir eine Datei an, in der ich meine Temperaturwerte eintrage. Auch so kann ich sie später mit Folgejahren vergleichen. Und sie nehmen keinen Platz weg. Und wenn ich irgendwann keine Decken mehr habe, kann ich mit den archivierten Werten immer noch eine Wetterdecke stricken. Denn das Stricken eines Wetterprojekts macht mir auf jeden Fall großen Spaß. Es ist nur sinnlos, Dinge herzustellen, die danach im Schrank verschwinden oder Platz wegnehmen, den ich nicht übrig hab.

 

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Ein „Was-ihr-wollt“-Tuch und eine gehäkelte Seifenschale

Einige Projekte sind fertig geworden:

Lace-Tuch „Was ihr wollt“

Lace-Tuch "Was ihr wollt" nach der Anleitung von der kleinen Wollfabrik


Vor einiger Zeit strickte ich schon einmal ein Tuch nach der Anleitung „Was ihr wollt“ von der kleinen Wollfabrik. Die Anleitung gibt es kostenlos als Ravelry-Download.
Da mir das Stricken des Tuches damals schon viel Spaß gemacht hat, strickte ich es jetzt noch einmal. Diesmal benutzte ich gekaufte Bambus-Sockenwolle (blau) zusammen mit handgesponnenem Viskosegarn (weiß). Das Ergebnis ist ein hübsches, weiches Tuch, das ich inzwischen schon oft getragen habe. Es hat eine halbrunde Form und lässt sich je nach Geschmack locker über die Schultern legen oder wärmend um den Hals drapieren.
Das Muster ist abwechslungsreich, aber nicht so kompliziert, als dass man es nicht beim Fernsehen nebenbei stricken könnte. Es besteht aus einem inneren Teil, den man so groß machen kann, wie man möchte, und aus einem Randbereich, den man ebenfalls nach Belieben breiter oder schmaler ausfallen lassen kann. Daher auch der Name „Was ihr wollt“ - jeder kann es so stricken, wie es ihm oder ihr gefällt.
Die Anleitung ist knappgehalten, aber es steht alles darin, um das Tuch problemlos nacharbeiten zu können. Auf der ersten Seite wird alles erklärt, und auf der zweiten gibt es eine übersichtliche Strickschrift, mit der ich gut zurechtgekommen bin. Deshalb kann ich diese Anleitung uneingeschränkt weiterempfehlen. Bestimmt ist dieses noch nicht mein letztes „Was-ihr-wollt“- Tuch.

Eine gehäkelte Seifenschale

gehäkelte Seifenschale


Da ich, angeregt von dem Buch „Statt Plastik“, das ich bereits in einem Artikel vorgestellt habe, einige Stücke festes Shampoo und Duschgel-Bars selbergemacht habe, brauchte ich eine möglichst nachhaltige und plastikfreie Seifenschale, um sie nach Gebrauch trocknen und lagern zu können. Was läge da näher, als aus Wollresten etwas Hübsches selber zu machen? In einem Buch fand ich die Anleitung zu einer 3D-Häkelblüte. Ich vergrößerte sie ein wenig, und das Ergebnis ist praktisch und ein Hingucker für mein Bad.

gehäkelte Seifenschale mit selbstgemachtem festem Shampoo

Sonntag, 11. August 2019

Ein riesengroßer gehäkelter Rucksack für mein Teleskop

Heuer im Frühsommer, als die Nächte wärmer wurden und begannen, zum längeren Draußenbleiben einzuladen, stieg ich in ein neues Hobby ein – Astronomie. Schon lange faszinierte mich der Sternenhimmel, und es reizte mich, dort in den „unendlichen Weiten“ noch mehr zu erkennen, als mit dem bloßen Auge sichtbar ist. Deshalb kaufte ich mir ein Teleskop. Doch schon bei dem ersten Versuch, dieses doch recht sperrige Instrument mit in die Natur hinaus zu nehmen, merkte ich, dass es sinnvoll wäre, einen Rucksack dafür zu haben. Dieser musste groß genug sein, um das Gerät samt Stativ und Zubehör darin verstauen zu können.
Und da ich ja passionierte Handarbeiterin bin, suchte ich meinen Wollvorrat durch, fand dort noch große Mengen an Acrylgarn-Resten und fing einfach an.

Eine Hülle im Sternmuster für mein Fernrohr
Als Erstes häkelte ich eine Schutzhülle für das Teleskop selbst. Sie sollte das Gerät einigermaßen polstern, da es doch recht empfindlich auf Erschütterungen reagieren kann. Ich hatte schon einmal ein Sternenmuster (Jasminmuster) gehäkelt, und dieses erschien mir genau das Richtige dafür.


im Sternmuster/Jasminmuster gehäkelte Fernrohr-Hülle


Ein riesiger gehäkelter Rucksack nach Maß
Es dauerte lange und verschlang Unmengen an Garn, aber irgendwann war meine Fernrohr-Hülle fertig und konnte ihren Zweck erfüllen. Also nahm ich den Rucksack in Angriff. Ich vermaß mein Teleskop und das Stativ, rechnete ein wenig herum, und schließlich häkelte ich mir in lockeren Reihen aus Filetmuster einen mega großen Rucksack.


riesiger Teleskop-Rucksack


Zum Schluss noch ein genähtes Innenfutter

Da sich das Stativ in den Löchern sehr verhaken würde und ich gern noch eine Innentasche für meine Sternkarten, Orientierungsbücher, etc. haben wollte, nähte ich mir noch ein Innenfutter – aus Sternenstoff, versteht sich! Das machte den Rucksack noch stabiler. Ich nähte das Futter auch an mehreren Stellen an dem äußeren Teil fest, damit sich das doch ordentliche Gewicht des Fernrohres besser verteilte und nicht nur eine Naht alles halten musste. Die Träger häkelte ich aus festen Maschen und nähte sie besonders gut fest, denn wie gesagt, das Teil muss einige Kilo tragen.
Zum Schluss nähte ich mir noch ein kleines Säcklein, das ich mit einem Karabiner je nach Bedarf am Rucksack oder am aufgebauten Stativ befestigen kann. Darin finden nun meine verschiedenen Okulare, eine Taschenlampe und allerhand Kleinkram Platz.

ein Innenfutter aus Sternenstoff für meinen Fernrohr-Rucksack

Der Teleskop-Rucksack hat sich schon bewährt
Inzwischen hab ich mein Fernrohr schon einige Male herumgetragen, und dabei hat sich der Rucksack sehr bewährt. Er ist stabil, lässt sich gut tragen und ist groß genug für all den Krimskrams, den ich zum Sternegucken immer mitschleppe. Ach ja, und ich habe beide Hände frei, um auch noch einen Klapphocker zu tragen!

Ein Linktipp für Hobby-Astronomen
Hier noch der Link zu der sehr informativen Seite von Astronomie.de, die mir schon viel geholfen und Interessantes über den Sternenhimmel gezeigt hat.

Freitag, 9. August 2019

„Statt Plastik“ von Jutta Grimm – eine Rezension

In diesem Buch wendet sich die Autorin an Menschen, die Plastik vermeiden möchten und Freude am Selbermachen haben. In einem Einführungskapitel widmet sie sich dem Thema Plastik und beleuchtet, welche Arten davon es gibt und welche Auswirkungen es auf den menschlichen Organismus und die Umwelt haben kann.
Im nächsten Abschnitt gibt sie Tipps und allgemeine Erläuterungen zu ihren Anleitungen. Daran schließen sich Kapitel zu unterschiedlichen Themenbereichen an, für die sie Möglichkeiten vorstellt, Dinge selber zu machen, um Plastik und häufig auch Geld zu sparen.



Die einzelnen Kapitel

In der Rubrik „Einkauf“ zeigt sie Anleitungen zu verschiedenen Brot- und Gemüsebeuteln, ein gehäkeltes Einkaufsnetz, unterschiedlich große genähte Taschen zum Einkaufen, für Rollator oder Kinderwagen oder das Fahrrad.
Im Abschnitt „Bad“ stellt Jutta Grimm Rezepte für Körperpflegeprodukte wie beispielsweise Zahnpasta, Badezusätze, festes Shampoo, Lotion Bars, Deo vor. Es gibt auch eine Anleitung zu gehäkelten Kosmetikpads.
Das Kapitel „Wäsche“ zeigt Möglichkeiten, Waschmittel in flüssiger oder pulveriger Konsistenz aus einfachen Zutaten selbst zusammenzumischen. Es gibt ein Rezept für einen Fleckenstift und ein sanftes Bleichmittel. Außerdem wird gezeigt, wie man Trocknerbälle filzen kann.
Der Abschnitt „Haushalt“ bietet Nähanleitungen für eine Lunch-Bag, Snackbehälter und eine Faltanleitung, wie man aus einer alten Zeitung eine Mülltüte anfertigen kann. Weiter geht es mit Rezepten für Joghurt, Frischkäse und anderen Milchprodukten. Danach gibt die Autorin Tipps, wie man Reinigungsmittel für den Küchenbereich selbermachen kann.
Das letzte Kapitel widmet sich der plastikfreien Babypflege und bietet Anleitungen für Windelhöschen, Popocreme, und vieles mehr rund um die Körperpflege der Allerkleinsten.

Meine Meinung zu dem Buch

Ich finde die unterschiedlichen Anleitungen und Rezepte in diesem Buch sehr vielseitig. Es gibt Gehäkeltes, Genähtes und jede Menge Zusammengerührtes für Körper und Haushalt. Und das hat mich wirklich positiv überrascht. Es ist nicht nur ein Buch mit Handarbeitsanleitungen, auch nicht nur eines, in dem gezeigt wird, wie Naturkosmetik oder Reinigungsmittel selbst gemacht werden können. Und das gefällt mir sehr, denn ich habe damit mehr bekommen, als ich erwartet hatte.
Ob man wirklich Kosmetikpads häkeln oder Trocknerbälle filzen muss, kann jeder für sich entscheiden. Und wer mit dem Thema Baby gerade nichts am Hut hat, könnte auf dieses Kapitel verzichten. Aber insgesamt habe ich in diesem Buch eine Menge Anleitungen gefunden, die ich bereits mit Erfolg ausprobiert habe. Und es stecken noch einige Lesezeichen an den Stellen, an denen noch etwas erklärt wird, das ich noch anpacken möchte.
Sicher, viele dieser Anleitungen – gerade im Bereich Naturkosmetik und Waschmittel – findet man auch im Internet. Wenn man danach sucht. Ich stieß erst durch dieses Buch darauf, dass man zum Beispiel auch Shampoo selbermachen kann. Es ist meiner Meinung nach eine gelungene Sammlung vieler Rezepte, die man sich sonst mühsam zusammensuchen muss. Und das, was ich bis jetzt versucht habe, hat auch weitgehend geklappt.
Ich mag das Büchlein sehr und habe es oft in der Hand, obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich es gekauft habe. Das passiert mir nicht mit vielen Büchern. Daher kann ich es durchaus weiterempfehlen.

Handarbeiten für einen etwas nachhaltigeren Lebensstil


Es ist momentan eine große gesellschaftliche Aufgabe, der wir alle uns stellen müssen: Wie kann man nachhaltiger leben und das Klima schonen? Auch mich beschäftigt dieses Thema schon eine ganze Weile lang.
Ein Anfang mag es sein, sich einmal darüber Gedanken zu machen, wie viel Plastik man so Tag für Tag verwendet, und wo man vielleicht etwas davon vermeiden kann. Zum Beispiel kann man anstelle von Plastikverpackungen einen selbstgenähten Brotzeitbeutel, auch Lunch-Bag genannt, verwenden.
Dass Plastiktüten vermeidbar sind und es dafür gute Alternativen gibt, hat sich inzwischen herumgesprochen. Auch ich benutze beim Einkaufen so gut wie keine Tüten mehr. Gurken, Paprika oder Zucchini kaufe ich, wann immer es geht, lose, und bis jetzt hatte noch niemand vom Kassierpersonal im Supermarkt Schwierigkeiten damit, wenn ich auch mal ein Pfund Tomaten lose auf das Kassenband legte. Problematisch wurde es für mich bisher nur beim Einkauf von „kleinteiligerem“ offenen Obst und Gemüse, wie zum Beispiel Naschtomaten. Ich hab mir deswegen schon verschiedene Beutelchen genäht oder gehäkelt, aber so richtig zufrieden war ich mit keiner dieser Lösungen. Dann stieß ich im Internet auf eine Nähanleitung für ein leichtes, transparentes Gemüsenetz, das noch dazu richtig toll aussieht.

Ein Obst- und Gemüsenetz aus einer alten Gardine nähen





selbst genähtes Obst- und Gemüsenetz


In dieses hübsche Obst- und Gemüsebeutelchen, dessen Nähanleitung ich im Internet fand, verliebte ich mich sofort. Reste von Baumwollstoffen habe ich kistenweise, und einen ausrangierten Vorhang fand ich auch. Also nähte ich mir so ein Netz und probierte es beim nächsten Einkauf aus. Es war leicht, handlich und groß genug für alles, was ich hineinpacken wollte. Schnell war mir dieses eine Beutelchen zu wenig, und ich machte noch ein paar mehr. Inzwischen hab ich schon einige Bekannte mit Gemüsenetzen versorgt, schließlich müssen wir ja alle Plastiktüten einsparen, ...
Und weil es für Handarbeiterinnen dafür nie zu früh ist, hab ich auch schon die ersten Beutelchen genäht, die in einem knappen halben Jahr als Weihnachtsgeschenke den Besitzer wechseln werden.

Gemüsebeutelchen als Weihnachtsgeschenke

Kernseife – ein verkanntes Multitalent

Plastiktüten einzusparen ist das Eine. Aber was ist mit all den Plastikverpackungen, in denen der Großteil unserer Wasch- und Pflegeprodukte steckt?
Als es Sommer wurde und mit den heißen Temperaturen die Menge an verschwitzten T-Shirts, die ich kurz durchwaschen musste, sprunghaft anstieg, hatte ich die Nase voll von all den schönen Waschmittelchen in ihren Plastikflaschen, die man so kaufen kann. Ich erinnerte mich daran, dass meine Mutter immer Kernseife zu Hause hatte und diese zum Waschen von Kleidungsstücken benutzte.
Also legte ich mir kurzerhand ein paar Blöcke davon zu und probierte es aus. Meine Oberteile wurden sauber, die Seife kostete einen Bruchteil von den Waschmitteln und war auch in weniger Plastik eingepackt. Bestimmt gibt es Kernseife auch ganz ohne Plastikverpackungen, aber meine Drogerie hatte sie nur mit – leider. Da muss ich mich noch weiter umsehen.

Kernseife wurde zu einem festen Bestandteil meines Haushalts

Nun hatte ich Blut geleckt. Ich wusch nicht nur meine Wäsche mit Kernseife, sondern auch mich. Ich fand im Wissensschatz des großen Netzes eine Anleitung, wie ich Flüssigseife aus gehobelter Kernseife und Wasser herstellen konnte und probierte es aus. Es klappte wunderbar, und seitdem ist gekaufte Flüssigseife (jedes Mal zusammen mit einer neuen Plastikflasche) Geschichte.
Beim Händewaschen allein wollte ich es nicht bewenden lassen, deshalb benutzte ich auch für das Duschen Kernseife anstelle von gekauftem fertigem „Plastik“-Duschgel. Mit der Zeit litt meine Haut doch ziemlich, deshalb bin ich inzwischen auf ein anderes selbstgemachtes Produkt dafür umgestiegen. Mehr dazu weiter unten. Was geblieben ist, ist das kleine Seifenbeutelchen, das ich mir schnell gestrickt habe, damit beim Duschen die Seife besser schäumt und nach Gebrauch ruckzuck aufgeräumt ist und trocknen kann.

Anleitung für ein schnell gestricktes Seifenbeutelchen

Für mein Experiment mit dem Duschen mit Kernseife strickte ich mir dieses kleine Säckchen. Ich hatte gelesen, dass das Duschen mit Seife so etwas komfortabler wird, weil das glitschige Stück nicht so leicht aus der Hand rutschen kann, wenn es eingepackt ist. Außerdem sollte die Seife so noch besser schäumen. Wer sich schnell ein Seifenbeutelchen stricken möchte, kann dies nach meiner Anleitung gern tun.


selbst gestricktes Seifensäckchen

Das Material

•    Ich habe dafür ein dünnes, selbstgesponnenes Baumwollgarn benutzt, weil es sich anbot und schon längere Zeit auf eine angemessene Verwendung wartete. Man kann das Seifensäckchen aber aus jedem nicht zu dicken Garn herstellen. Gut ist ein Material, das Wasser gut aufnimmt und schnell wieder trocknet.
•    Zum Stricken wird noch ein Nadelspiel in der zur Wolle passenden Stärke

Die verwendeten Stricktechniken

Das Seifensäckchen wird mit rechten und linken Maschen gestrickt. Das Lochmuster entsteht durch Umschläge.
Zum Verschließen dient eine selbst gedrehte Kordel.

Strickanleitung Seifensäckchen

Für den Beginn werden 24 Maschen angeschlagen. Die unten stehende Strickschrift zeigt nur die Hälfte des gesamten Strickstücks mit 12 Maschen. Das Säckchen kann jedoch auch mit mehr oder weniger Maschen gestrickt werden, je nachdem, wie groß das einzupackende Stück Seife ist.
Nach dem Maschenanschlag verteilen Sie die Maschen gleichmäßig auf alle vier Nadeln und arbeiten Sie nach der Strickschrift in Runden weiter.

Strickschrift Seifenbeutelchen

 

Strickschrift Seifensäckchen



Das Säcklein fertigstellen

Ketten Sie nach der letzten Runde die Maschen ab, drehen Sie den Beutel auf links und legen Sie ihn so hin, dass die Vorder- und Rückseite flach übereinanderliegen. Dann nähen Sie ihn an der unteren Kante zusammen. Drehen Sie eine Kordel und fädeln Sie diese in die obere Lochreihe ein, damit Sie das Säckchen damit verschließen und aufhängen können.

Flüssigseife selbermachen – eine Anleitung

Nach diesem Rezept mache ich meine Flüssigseife aus Kernseife selber. Ich benutze sie zum Händewaschen zwischendurch. Das verträgt meine Haut ganz gut. Wer empfindlicher ist oder sich damit duschen möchte, sollte als Basis lieber eine pflegende Ölseife verwenden oder zu dem Rezept einen Schuss Olivenöl dazugeben.

Die Zutaten für die Flüssigseife

•    30 g Kernseife oder normale Handwasch-Seife, auch Seifenreste lassen sich dafür prima verwenden
•    1 Liter heißes Wasser
•    leerer Seifenspender oder anderes Gefäß, um die flüssige Seife aufzuheben

So wird’s gemacht:

•    die Seife mit einer Haushaltsraspel (z. B. für Käse) fein raspeln
•    das Wasser im Wasserkocher oder in einem Topf aufkochen lassen
•    1 Liter von dem heißen Wasser zu den Seifenraspeln gießen, gut umrühren, bis sich die Flocken aufgelöst haben
•    die Lösung in den Seifenspender oder ein anderes Gefäß füllen
•    mindestens 24 Stunden eindicken lassen, denn erst dann hat sich die endgültige Konsistenz gebildet
•    wenn die Seife zu flüssig geworden ist, können Sie nochmals Seifenraspel mit wenig heißem Wasser auflösen, dazugeben, gut durchmischen und wieder eine Weile stehen lassen, um die endgültige Konsistenz beurteilen zu können
•    wurde die Flüssigseife zu fest, gießen Sie etwas heißes Wasser dazu, vermischen oder schütteln alles gut durch und warten wieder etwas ab


Festes Shampoo bzw. Duschgel selbst herstellen?

All diese tagtäglich nötigen Dinge wie Duschgel, Hautlotion, oder Shampoo sind ja allesamt in reichlich Plastik eingepackt. Und übers Jahr gesehen benötigt man schon eine ganze Menge davon. Je nachdem, welche Produkte man benutzt, kann all das auch ganz schön ins Geld gehen. Da ich mir schon lange meine Hand-, Gesichts-, und für-alles-Andere-Creme selber zusammenrühre, reizte mich der Gedanke, noch andere Mittel für die Körperpflege selbst herzustellen. Doch was da alles möglich ist, wurde mir erst klar, als ich mir das Buch „Statt Plastik“ von Jutta Grimm zulegte.
Ich versuchte es mit dem in meinen Augen „Exotischten“, nämlich mit festem Shampoo. Da ich lange Haare habe, verbrauche ich nicht nur reichlich Shampoo-Flaschen, sondern genausoviele Spülungen, damit ich meine Mähne nach dem Waschen wieder durchgebürstet bekomme.

Erst einmal testen, ob ich überhaupt mit festem Shampoo zurechtkomme

Zuerst wollte ich mir nicht gleich die Zutaten dafür, wie zum Beispiel das Tensid SLSA zulegen. Was sollte ich mit den Resten anfangen, wenn ich nach dem ersten Versuch feststellte, dass so etwas überhaupt nichts für meine Haare war? Deshalb kaufte ich mir in meiner Haus- und Hof-Drogerie ein Stück festes Shampoo und probierte das Haarewaschen damit erst einmal aus. Der Preis von knapp 5 Euro für ein Shampoo ließ mich schon schlucken, inzwischen weiß ich, dass meines sogar noch eines von der günstigeren Sorte war.
Mein Haarwasch-Versuch begeisterte mich dann. Auch wenn dieses seifenstückartige Shampoo nicht so stark schäumt, wie ich es von seinen flüssigen Kollegen gewöhnt war, konnte ich mir doch damit gut die Haare waschen. Und in einem Anflug von Wagemut beließ ich es bei diesem festen Shampoo und verzichtete auf die anschließende Anwendung einer Spülung. Und das Ergebnis war toll! Meine Haare fühlten sich weich, gepflegt und sauber an. Und sie ließen sich ohne Probleme durchbürsten! Mir war sofort klar: Damit brauche ich keine Haarspülungen mehr! Und da dieses feste Shampoo auch sehr ergiebig war, konnte ich mir ausrechnen, dass ich damit auf längere Sicht sogar Geld einsparen konnte.

Mein erster Versuch, festes Shampoo selbst zu machen, führte zu einem tollen festen Duschgel

 

festes Duschgel in kleinen Portionen als Geschenk

Doch das war erst der erste Schritt. Ich wollte mir das feste Shampoo ja selbermachen. Also besorgte ich mir die nötigen Zutaten und schritt zur Tat. Ich orientierte mich dabei an dem Rezept, das in dem Buch „Statt Plastik“ von Jutta Grimm abgedruckt ist, recherchierte aber zusätzlich noch im Internet. Herausgekommen ist dabei eine etwas andere Zusammensetzung der Zutaten als in dem Buch, und bis mir das „Shampoo“ auch für meine Haare taugt, werde ich das Rezept noch ein wenig verändern müssen. Denn nach der ersten Haarwäsche mit meinem selbstgemachten Block fühlten sich meine Haare noch leicht fettig an. Doch als festes Duschgel finde ich das „Shampoo“ richtig gut. Die Haut ist danach schön weich und gepflegt.


Rezept für festes Shampoo bzw. Duschgel

Nach dieser Anleitung werde ich mir mein nächstes festes Duschgel selber machen. Für ein Shampoo werde ich den Anteil der Kakaobutter etwas reduzieren.

Die Zutaten

•    50 g SLSA (Dies ist ein sanftes Tensid, das für Naturkosmetik verwendet werden darf. Achtung! Es staubt sehr und kann die Atemwege reizen, deshalb bei der Verwendung bitte Mundschutz tragen.)
•    50 g Maisstärke
•    20 g Kakaobutter
•    nach Wunsch 10 bis 20 Tropfen ätherisches Öl
•    evtl. kleine Förmchen für Eiswürfel oder Pralinen

Die Zubereitung des festen Duschgels

•    die Kakaobutter im Wasserbad schmelzen lassen
•    SLSA und Stärke mischen
•    die flüssige Kakaobutter in die festen Zutaten gießen
•    anschließend gut vermengen und durchkneten; die Konsistenz sollte zum Schluss etwa wie Knete sein
•    die Masse in kleine Förmchen drücken oder mit den Händen modellieren und mindestens 24 Stunden trocknen lassen

Donnerstag, 1. August 2019

Eine Strickanleitung für Waschlappen

 Nachdem im Internet überall so hübsche Waschlappen gestrickt werden, wollte ich mich nun auch einmal damit versuchen. Ich fand auch schnell eine passende Anleitung und strickte mir zwei schöne Exemplare. Doch nachdem ich sie einige Male benutzt hatte, merkte ich, dass ich mit diesen tuchartigen Lappen nicht besonders gut zurechtkomme. Deshalb machte ich mich noch einmal im Netz auf die Suche nach richtigen Waschhandschuhen, in die man mit der Hand hineinschlüpfen kann. Aber ich fand keine Anleitung, die mich überzeugt hätte. Deswegen dachte ich mir: „Na, so schwierig kann es doch nicht sein, so etwas ohne Anleitung zu stricken!“
Also holte ich meine Strickbücher und -hefte aus dem Regal und suchte ich mir ein Muster aus. Daraus bastelte ich mir selbst eine Anleitung, die ich euch hier gern einstelle.

gestrickter Waschhandschuh / Waschlappen

Das Material

•    1 Knäuel (Rest) Baumwollgarn mit einer Lauflänge von ca. 125m / 50g
•    Nadelspiel 4,0 mm

Diese Maschen und Techniken werden verwendet

Gestrickt wird mit rechten und linken Maschen in Runden. Außerdem werden tief eingestochene rechte Maschen gestrickt. Das bedeutet, man sticht nicht in die folgende Masche der aktuellen Reihe, sondern eine Reihe darunter ein, um den Faden zu holen. Das klingt jetzt kompliziert, aber einfach ausprobieren, dann ist es nicht schwierig.

Anleitung Waschhandschuh

•    Beginn: 48 Maschen anschlagen, zur Runde schließen und gleichmäßig auf dem Nadelspiel verteilen:
•    nach der Strickschrift weiterarbeiten;
•    am Ende alle Maschen abketten, danach das untere Ende des Waschlappens zusammennähen;
•    alternativ kann man auch gleich die beiden Hälften zusammen abketten;
•    Anfangs- und Endfaden gut vernähen.

Strickschrift zur Waschlappen-Anleitung

 

Strickschrift zur Waschlappen-Anleitung


Und nun viel Freude beim Nacharbeiten! Ich hab mir inzwischen noch einen zweiten von diesen Waschlappen gemacht und benutze die beiden sehr gerne.