Montag, 18. März 2013

Wieder Wolle gefärbt

Nachdem ich in letzter Zeit fleißig gesponnen habe, sollten die neuen Garne nun Farbe bekommen. Also nix wie die Ostereierfarben herausgeholt und losgelegt. Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, wie ich meine:


Alle drei Garne sind aus der süddeutschen Merinowolle (von der ich noch Vorräte für Jahre besitze) entstanden. Sie wurden mit der Handspindel versponnenen und zweifach verzwirnt. Die genaue Lauflänge weiß ich nicht, aber das linke in den Grüntönen ist etwas dicker als die beiden anderen, die ich in Sockenwollstärke einordnen würde.

Die Farben kommen auf den Fotos nicht so gut heraus wie „in natura“. Das linke Garn hat ziemlich unregelmäßig gefleckte Farbverläufe von Grün zu Lila mit ein paar kleineren gelblichen Stellen. Es war der erste Versuch, um wieder „reinzukommen“. Sieht etwas speziell aus, aber nicht übel.

Das mittlere Garn ist besonders gut gelungen, finde ich. Der Grundton eines freundlichen Frühlingsgelbes wird immer wieder von einem zarten Gelbgrün und einigen orange-bräunlichen Akzenten unterbrochen. Weil es mir so gut gefallen hat, wurde dieses Garn bereits zu einem Geburtstagsgeschenk.

Auf der rechten Seite hängt noch mein neues lila-blaues Traumlandgarn. Die Farben sind in Wirklichkeit etwas stumpfer als auf dem Foto. Trotzdem gefällt es mir, wie das Lila und Blau zusammenharmonieren. Mal sehen, was ich daraus mache.


Weil mir nach dem Färben der drei fertigen Garne noch soviel Farbe übrig geblieben war, wagte ich mich mit klopfendem Herzen an das Einfärben von ungesponnener Wolle. Ich wußte ja, daß es möglich war, hatte aber trotzdem Angst, hinterher nur noch einen Klumpen Filz zu haben. Also teilte ich ein paar handliche Stücke von meinem Kammzug-Vorrat ab und wagte es gaaaanz vorsichtig. Und, voila! Schön sind sie geworden. Die Wolle sieht auch nicht verfilzt aus. Wie sie letzten Endes noch zu spinnen geht, muß ich erst noch ausprobieren.

Montag, 11. März 2013

Eine Spindel selbergebaut

Nachdem ich nun schon ein wenig Übung mit dem Handspinnen hatte, wollte ich mal ausprobieren, ein dünnes Garn zu spinnen. Doch mit meiner schweren (etwa 70 Gramm) Anfänger-Handspindel wurde der Spaß bald anstrengend, da mir durch das Gewicht immer wieder der Faden abriß. Eine leichtere Spindel mußte her. Und warum diese nicht selberbauen?

Das Material zum Spindelbau
Also besuchte ich einen Baumarkt und holte mir dort ein dünnes Rundholz, einen Satz kleine Rädchen (die gab es nur im Viererpack) und einige Mini-Metallhaken. Wieder zu Hause, sägte ich mir ein etwa 20 Zentimeter langes Stück von dem Rundholz ab, das mein Spindelstab werden sollte. Das ging noch recht problemlos.

Ein Ende des Stabes mit Schleifpapier verschmälern
Eine Geduldsprobe sollte folgen. Denn um den Stab durch das Loch im Rad zu bekommen, mußte ich ihn ein wenig schmäler machen. Naja, es waren nur etwa zwei Millimeter zuviel. Das sollte doch mit etwas Schleifpapier zu schaffen sein, dachte ich mir. Also machte ich mich recht motiviert ans Werk.
Die Motivation schwand, als nach etwa einer halben Stunde Schrubben gerade mal das vorderste Spitzchen des Stabes in die Radöffnung hineinpaßte. Doch aufgeben war nicht drin. Also machte ich weiter. Und irgendwann war es dann geschafft: Ich konnte meinen „Wirtel“ von unten her ein gutes Stück auf den Stab schieben, ihn festdrücken, und er hielt!



Den Haken befestigen
Dann dachte ich, es wäre nun noch ein Leichtes, den Haken oben zu befestigen. Also steckte ich ihn mit dem Gewinde voran auf das andere Ende meines Spindelschaftes und begann, mit vorsichtigem Druck zu schrauben. Doch es dauerte nicht lange, und das Holz begann zu splittern. Kurzentschlossen sägte ich das kaputte obere Ende des Stabes ab und versuchte es erneut mit dem Haken. Doch es war wieder dasselbe. Ich wollte nicht noch mehr absägen, deshalb wickelte ich ein paar Runden Klebestreifen stramm darum herum. So konnte ich den Haken noch etwas weiter hineindrehen, bis er sogar einigermaßen fest saß. Fertig!



Das Endergebnis
Inzwischen mag ich meine etwas mißglückte Spindel sehr gerne. Ich habe schon einige Stränge feines Garn damit hergestellt. Nun habe ich zunehmend das Problem, daß der doch relativ kurze Schaft für größere Wollmengen einfach zu kurz ist. Ich bekomme zwar mit einiger Mühe 50 Gramm darauf, kann die Spindel gegen Ende aber kaum noch gut genug greifen, um sie anzudrehen, weil alles mit Wolle vollgewickelt ist. Deswegen habe ich aus den Materialresten nun noch eine zweite Spindel gebastelt, die einen besonders langen Schaft bekommen sollte.

Meine zweite Selbstbauspindel mit extra-langem Schaft
Nach den Erfahrungen mit Spindel Nummer eins kam ich nun mit dieser besser zurecht. Für die untere Spitze bearbeitete ich das Ende des Rundholzes erst einmal mit einer gröberen Feile und nahm nur für die abschließende Feinarbeit das Schleifpapier. Das klappte sehr gut und ging auch ganz fix. Für den Haken grub ich erst einmal gaaaanz vorsichtig mit einem dünnen „Vorbohrer“ ein Loch, in das ich den Haken anschließend hineinschrauben konnte. Und, o Wunder, nichts splitterte. Nun hat meine neueste Spindel allerdings einen sehr, sehr langen Schaft. Denn ich hatte eigentlich damit gerechnet, nach dem ein oder anderen Schraub-Fehlversuch etwas davon absägen zu müssen. Aber das war nicht einmal nötig. Hier ein Foto:



Ausprobiert habe ich das gute Stück noch nicht. Vielleicht werde ich die Spindel doch noch etwas kürzen, mal sehen. Aber sie ist doch ganz schön geworden.