Donnerstag, 8. Mai 2014

Fast vier Meter handgesponnener und -gewebter Stoff für mein Oberkleid fertig

Es geht voran! Ich hab jetzt eine Weile fast jede freie Minute in mein Mittelalterkleid gesteckt, und nun ist der knapp vier Meter lange Stoff für das Vorder- und Rückenteil des Oberkleides fertig:

Der handgewebte Stoff für mein Oberkleid


Jetzt macht die Sache wieder mehr Spaß. Wenn ich den Stoff um mich herum drapiere (die Ärmel sind ja sogar schon fertig genäht), kann ich mir nun bereits ein ungefähres Bild davon machen, wie das Kleid mal aussehen wird. Und es gefällt mir gut!

Wenn man den Stoff genauer anschaut, sieht man zwar, daß manche Stellen dichter und manche lockerer gewebt sind. Aber gleichmäßiger ging es irgendwie nicht. Dafür ist es Handarbeit. Und als Krönung hat meine Katze Elli den Webrahmen immer wieder als Liegeplatz benutzt, was stellenweise Spuren hinterlassen hat – verschobene Fäden und kleine Löcher. Ich konnte das aber wieder einigermaßen korrigieren. Und man muß schon genau hinsehen, um die Unregelmäßigkeiten zu erkennen.

Beim „Anprobieren“ habe ich festgestellt, daß der Stoff ungefähr einen halben Meter zu lang ist. Anscheinend habe ich die Kette etwas zu großzügig abgemessen und zu viel Einsprung in der Länge berechnet – von der Breite her paßt es aber. Da ich ja auch noch eine Stoffbahn für die seitlichen Geren brauche, der übrige halbe Meter dafür aber zu wenig ist, beschloß ich, das zu lange Stück zu recyclen. Ich maß genau ab, wieviel Stoff ich für das Vorder- und Rückenteil (die ich gern in einem Stück lassen möchte, damit ich mir die Nähte über den Schulter sparen kann) + Nahtzugaben, brauche. Dann faßte ich die Kettfäden an der Stelle, an der ich den Stoff abschneiden wollte, erst einmal mit Saumstichen ein, damit mir nicht gleich alles wieder aufging. Als das geschehen war, schnitt ich das zu lange Stück vorsichtig ab, damit die Schußfäden dabei auch wirklich heil blieben.

Und dann habe ich das, was zuviel war, wieder aufgetrennt und zu einem Knäuel gewickelt. So habe ich jetzt ein gutes „Startkapital“ für die Geren. Als Kettfäden möchte ich sie nicht verwenden, da sie doch bereits etwas strapaziert aussehen. Durch das Weben waren sie schon etwas (minimal) aneinandergefilzt. Aber als Schußfäden kann ich sie noch gut verwenden. Nun muß ich die Kettfäden für die Geren fertig spinnen, und dann kann ich bald damit loslegen.