Montag, 21. Januar 2013

Kostenlose Häkelanleitung: Tassenwärmer „Wellenspiel“

Die Tassenhülle ist für Standard-Kaffeebecher mit einem Umfang von etwa 25 Zentimetern gedacht. Mit etwas Geschick kann die Anleitung aber auch für schmälere oder breitere Tassen abgeändert werden.




Material
Gehäkelt wird mit einem Rest buntmelierter Sockenwolle und einer Häkelnadel Stärke 3.


Anleitung

Beginn
Schlagen Sie 72 Luftmaschen + 3 Wendeluftmaschen an.

1. Reihe
Arbeiten Sie in die 5. Luftmasche von der Nadel aus ein Stäbchen (die Wendeluftmaschen ersetzen das erste Stäbchen der Reihe). Es folgen in die beiden nächsten Luftmaschen nochmals je ein Stäbchen. Die zwei nächsten Stäbchen werden zusammen abgemascht, die darauf folgenden ebenfalls. * Es folgen wieder 3 Stäbchen. Danach arbeiten Sie 2 Stäbchen in eine Luftmasche und wiederholen dies bei den beiden nächsten Stäbchen noch einmal. Anschließend kommen wieder 3 einzelne und danach 2x 2 zusammen abgemaschte Stäbchen. * Wiederholen Sie die Schritte von * bis * noch viermal. Am Ende der Reihe folgen dann noch vier Stäbchen.

2. Reihe
Beginnen Sie mit drei Wendeluftmaschen, die das erste Stäbchen ersetzen. Arbeiten Sie dann auf die Maschen der Vorreihe noch 2 Stäbchen. * Anschließend werden 2x 2 Stäbchen zusammen abgemascht. Dann kommen 3 Stäbchen. Danach häkeln Sie 2x 2 Stäbchen in jeweils eine Masche der Vorreihe. Es folgen wieder 3 normale Stäbchen. * Wiederholen Sie die Arbeitsschritte von * bis * viermal. Jetzt sollten Sie das Ende der Reihe erreicht haben.

3. Reihe
Es folgt eine Reihe Luftmaschen, die immer wieder mit festen Maschen an den Scheitelpunkten der eben gehäkelten Wellen befestigt werden. Häkeln Sie 11 Luftmaschen. * Danach arbeiten Sie in die beiden mittleren Maschen der Vorreihe je eine feste Masche. Es folgen 10 Luftmaschen. * Wiederholen Sie die Schritte von * bis * viermal. Zum Abschluß kommt eine Kettmasche in die oberste Wendeluftmasche am Ende der Vorreihe.

4. Reihe
Beginnen Sie mit drei Wendeluftmaschen als Ersatz für das erste Stäbchen. Danach folgen vier normale und anschließend * 2x 2 Stäbchen, die jeweils in eine Masche gehäkelt werden. Arbeiten Sie dann 3 Stäbchen und danach 2x 2 Stäbchen, die jeweils zusammen abgemascht werden. Es folgen wieder 3 Stäbchen. * Wiederholen Sie die Arbeitsschritte von * bis * viermal. Danach kommen noch einmal 2x 2 Stäbchen in je eine Masche der Vorreihe. Häkeln Sie nun noch 4 Stäbchen, um die Reihe zu beenden.

5. Reihe
Auch diese Reihe fängt mit drei Wendeluftmaschen an, die das erste Stäbchen ersetzen. Häkeln Sie danach 5 Stäbchen. * Es folgen 2x 2 Stäbchen in je eine Masche der Vorreihe. Danach kommen 3 normale und 2x 2 zusammen abgemaschte Stäbchen. Anschließend arbeiten Sie wieder 3 Stäbchen. * Wiederholen Sie die Schritte von * bis * viermal. Danach kommen noch einmal 2x 2 Stäbchen in je eine Masche der Vorreihe. Beenden Sie die Reihe mit weiteren 6 Stäbchen.

Verschlußbänder
Häkeln Sie, wenn Sie die 5. Reihe beendet haben, gleich daran anschließend 30 Luftmaschen + 1 Wende-Luftmasche. Arbeiten Sie dann auf diese Luftmaschenkette 25 feste Maschen zurück. Häkeln Sie danach nochmals 5 Luftmaschen und befestigen Sie diese mit einer Kettmasche an der äußersten Luftmasche der Anfangsreihe, mit der Sie die Häkelarbeit begonnen haben.

Arbeiten Sie am anderen Ende der Tassenhülle ebenfalls solch ein Band. Setzen Sie dazu an der äußersten Masche der 5. Reihe an und enden Sie wieder mit einer Kettmasche in die Anfangsreihe.

Zum Schluß vernähen Sie alle Fäden.


Wenn der Tassenwärmer etwas länger oder kürzer werden soll...

Sie können, um die Größe zu variieren, einen Mustersatz weglassen oder dazuhäkeln. Die Anzahl der Anfangsluftmaschen muß durch 12 teilbar sein, damit es mit dem Muster keine Probleme gibt.

Wenn Ihre Tasse nur wenige Millimeter oder Zentimeter mehr Umfang als die oben angegebenen 25 Zentimeter besitzt, können Sie auch einfach die Verschlußbänder etwas länger häkeln.

Spinnen in der Park-and-Draft-Technik

Wer das Spinnen mit der Handspindel erlernen möchte, tut dies am Besten zuerst mit der „Park-and-Draft-Technik“, was soviel wie „parken und herausziehen“ bedeutet. Dabei hat man die Spindel genauso wie die Wollfasern stets unter Kontrolle und kann jeden Arbeitsschritt einzeln nacheinander durchführen.

Zuerst ist es wichtig, die Stelle, an der die bereits eingedrehte Wolle in den Faservorrat übergeht, mit zwei Fingern gut festzuhalten, bevor man die Spindel mit der anderen Hand andreht. Der entstehende Drall darf nicht unkontrolliert in den Vorrat hineinlaufen. Denn dann würden sich bereits Fasern ineinander verdrehen, und es würde schwierig bis unmöglich, sie noch einmal voneinander zu lösen, um daraus noch einen gleichmäßigen Faden spinnen zu können.

Hält die sich drehende Spindel nach einer Weile allmählich an oder beginnt sie sogar bereits, sich wieder zurückzudrehen, klemmt man sie zwischen den Beinen oder unter dem Arm ein und sichert sie so. Jetzt kann man sich ganz der Arbeit mit den Händen widmen.

Beim nächsten Schritt dreht man das Ende des soeben gesponnenen Garns mit den Fingern der linken Hand wieder etwas auf und zieht vorsichtig daran, damit die Fasern aus dem Wollvorrat der rechten Hand etwas herausrutschen können. Dann läßt man die Finger der linken Hand etwas lockerer, damit sich der Drall weiter nach vorn ausbreiten kann und sich die soeben langgezogenen Wollfasern eindrehen können. So geht es immer weiter, bis kaum noch Drall auf dem Garn in der linken Hand ist.

Dann ist es an der Zeit, den Übergang wieder gut festzuhalten und die Spindel erneut anzudrehen. Wichtig ist dabei, wieder in derselben Richtung zu drehen wie das vorherige Mal. Ansonsten würde sich der gerade gesponnene Faden wieder aufdrehen und reißen.

Mit der Zeit wird so der Faden, der an der Spindel hängt, immer länger. Spätestens, wenn die Spindel beim Drehen den Boden erreicht, sollte man das neu gesponnene Garn um den Schaft herum aufwickeln und wieder neu in den Haken am oberen Ende einhängen.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Spinnen mit der Handspindel - erste Erfahrungen

Ich probiere ja gern immer wieder mal was Neues aus in Sachen Handarbeiten. Und als ich bereits vor einiger Zeit auf die Youtube-Videos von Chantimanou stieß, die dort ganz charmant und verständlich alles rund ums Handspinnen erklärt, juckte es mich in den Fingern. Doch es dauerte noch einige Monate, bis ich mich nun wirklich aufraffen konnte, mir ein Handspindel-Anfängerset zu bestellen und es einfach mal auszuprobieren.

Das Spindel-Set
Als es dann Anfang der Woche soweit war, und mir der Postbote mein neues Spindelset übergab, wurde ich ganz aufgeregt. Das Set bestand aus einer Tiefwirtel-Handspindel aus Holz, 100 Gramm wunderbar weicher süddeutscher Merinowolle und einem dazu passenden Baumwollbeutel, in dem man das Ganze verstauen kann – falls man es zwischendurch doch mal wegräumen möchte...

Die Vorbereitungen zum Spinnen mit der Handspindel
Als Erstes schaute ich mir nochmals das Video an. Dann bastelte ich genau nach Anleitung den Leitfaden an meine Spindel. Anschließend nahm ich mir den anmutig verschlungenen Kammzug Wolle vor. So etwas hatte ich noch nie zuvor in den Händen gehalten. Es war eigentlich viel zu schade, dieses Kunstwerk zu zerstören. Aber ich wollte die Wolle ja verspinnen, also mußte ich es tun. Voller Ehrfurcht nahm ich das Gebilde schließlich ganz vorsichtig auseinander. Dabei erreichte ein wohlig-muffiger Duft meine Nase. Ach ja, dachte ich mir, Wolle stammt vom Schaf.

Das Spinnen beginnt
Ich teilte mir ein kurzes Stück von dem Kammzug ab und zupfte mir ein paar Fasern für den Beginn heraus. Diese fädelte ich dann durch die Schlinge am Ende des Leitfadens, bog sie zurück und hielt sie mit der rechten Hand fest, während ich mit der anderen etwas ungelenk den „Leader“ um den Spindelschaft wickelte und am Haken einhängte. Dann hieß es: Spindel drehen, das Anfangsstück eindrehen lassen. Und, o Wunder, die Sache hielt!

Die ersten Probleme
Ich begann, in der Park-and-Draft-Technik zu spinnen. Und zu meinem Erstaunen wurde der Faden gar nicht so dickbauchig und unregelmäßig, wie ich es erwartet hatte. Es dauerte auch länger als vermutet, bis er mir das erste Mal abriß. Doch nach etwa einer Viertelstunde bat mich mein Körper dringend, eine Pause zu machen. Mein rechter Daumen glänzte rot, die Finger der rechten Hand schmerzten, meine Arme und Schultern fühlten sich an, als hätte ich nicht gehandarbeitet, sondern Holz gehackt. Etwas ratlos legte ich die Arbeit zur Seite und schaute mir den Rest Wolle an. Wie viele Wochen (und Massagetermine) man wohl brauchte, um 100 Gramm zu verspinnen?

Handspinnen braucht Übung
Nun, ich gab nicht auf und nahm mein Spinnzeug während der folgenden Tage immer wieder zur Hand. Und irgendwann kapierte ich, daß ich die Fasern nicht mit der rechten Hand aus dem bereits gesponnenen Faden, sondern mit der linken Hand aus dem Wollvorrat herausziehen sollte. Inzwischen kann ich sogar mehrere Stunden lang spinnen, ohne daß mir hinterher alles wehtut! Das Ergebnis meines ersten Spinnversuchs zeigt das Foto unten. Ein, finde ich, wunderschöner Faden ist entstanden. Natürlich ist er unregelmäßig, aber damit kann ich leben.


Gestern habe ich das Garn dann noch verzwirnt, was mir nochmals einige Schwierigkeiten brachte. Denn ich hatte die beiden Knäuel, aus denen ich die zu verzwirnenden Fäden herausziehen wollte, nicht sauber genug gewickelt. Mit der Zeit war ein heilloses Faden-Kuddelmuddel entstanden, das ich nur mühsam wieder entwirren konnte. Es hat mich dabei wirklich erstaunt, wie robust dieser erste Faden doch geworden war. Ich mußte stellenweise ganz schön daran herumziehen und -wickeln, um das Durcheinander wieder beherrschbar zu bekommen. Und dabei ist er mir nur an zwei Stellen, die sowieso recht dünn gewesen waren, gerissen. Der Faden an sich hat gut gehalten.


Alles in allem habe ich mit dem Spinnen eine schöne neue (alte) Form der Handarbeit für mich entdeckt. Die 100 Gramm Kammzug des Anfängersets sind bereits verarbeitet, und eine größere Lieferung Wolle ist auch schon unterwegs zu mir. Für alle, die es auch einmal versuchen möchten, habe ich hier Chantimanous Videoanleitung zum Spinnen mit der Handspindel verlinkt.

Dienstag, 8. Januar 2013

Neue Häkelanleitung als E-Book: Drei filigrane Tassenwärmer


Diese drei zart gehäkelten Tassenwärmer können Sie mit meiner neuen Anleitung ganz leicht nacharbeiten. Die Hüllen passen für normale Standard-Kaffeebecher mit ca. 25 cm Umfang und etwa 9 cm Höhe. Möchten Sie eine dickere oder schmalere Tasse damit umhüllen, können Sie die Anleitungen auch abändern. Wie Sie dies bei den einzelnen Modellen jeweils am Günstigsten tun können, erfahren Sie in dem E-Book ebenfalls.

Alle drei Tassenwärmer werden aus beigem Baumwollhäkelgarn der Stärke 10 angefertigt. Natürlich können Sie auch eine andere Farbe wählen, wenn Ihnen diese besser gefällt. Vielleicht haben Sie sogar noch Garnreste in der passenden Stärke. Dann können Sie diese gut dafür verwenden.

Es ist nicht schwierig, die Tassenwärmer nachzuhäkeln. Sie sollten jedoch bereits wissen, wie man Luftmaschen, feste Maschen, Stäbchen – normale, halbe und doppelte, und auch Kettmaschen häkelt. Denn in der Anleitung ist keine Häkelschule enthalten.

Tassenhülle mit Fächermuster
Kleine gehäkelte Fächer aus Stäbchen und Luftmaschenbögen reihen sich hier aneinander, damit dieses filigrane Muster entsteht. 



Tassenwärmer mit kleinen Blüten
Bei diesem Modell umrundet eine Häkelspitze aus vielen Mini-Blüten das Gefäß.



Tassenhülle mit Sternenmuster
Ein Sternenhimmel für Ihre Tasse. In der Anleitung wird auch gezeigt, wie Sie kleine Perlen mit einhäkeln können, damit die Sterne sogar „funkeln“.



Der Verschluss
Jede Hülle wird mit zwei kleinen Knöpfen verschlossen. Die Anleitung erklärt genau, wie Sie diese Knöpfe herstellen. Natürlich können Sie auch andere selbstgemachte oder gekaufte Knöpfe benutzen, wenn Ihnen diese besser gefallen.



Die Anleitung für die drei Tassenwärmer
Das E-Book enthält für alle drei Modelle ausführliche Häkelschriften. Außerdem wird Schritt für Schritt genau erklärt, wie die Hüllen gehäkelt werden. Auf sieben Fotos können Sie sich die Tassenwärmer genau anschauen – die Vorderseiten ebenso wie die Verschlüsse.

Sie können sich die Anleitung für diese drei filigranen Tassenwärmer bei Amazon als E-Book kaufen. Dort gibt es auch eine kleine Vorschau, wenn Sie sie sich etwas genauer ansehen möchten.