Mittwoch, 23. Januar 2019

Nähanleitung Brotzeit-Beutel / Lunch-Bag

Brotzeit-Beutel

Da mich – wie so viele Andere auch – das Thema Nachhaltigkeit und Vermeidung von Plastikmüll sehr beschäftigt, habe ich schon ein wenig mit dem Nähen von Beuteln und Taschen herumexperimentiert. Ich trug mich schon eine Weile mit dem Gedanken, einen Brotzeitbeutel aus abwischbarem Material zu nähen. Doch so weit, dass ich mir etwas Wachstuch oder beschichteten Baumwollstoff besorgte, war ich bis jetzt noch nicht gekommen. 

Da stieß ich beim Einkaufen zufällig auf eine abwischbare Tischdecke, die mit „Lotos-Effekt“ angepriesen wurde. Sie war in Leinen-Struktur gewebt und hatte eine ansprechende naturbeige Farbe. Und was mir besonders gefiel, war die Tatsache, daß sie nicht so starr und dick war wie die normalen Wachstuch-Tischdecken, sondern aus einem eher dünnen und weichen Material bestand. Mein Näherinnen-Gehirn wusste sofort: diese Tischdecke konnte ein prima Stoff für eine Brotzeit-Tasche werden. Also nahm ich sie mit und legte mit dem Nähen los. 

Heraus kam ein handlicher kleiner Beutel, den ich auch für den Einkauf von losem Obst und Gemüse gut verwenden kann. Da mir die weitverbreitete Variante einer Lunch-Bag mit Klettverschluss nicht so sehr gefällt, nähte ich in meinen Brotzeit-Beutel einen Tunnelzug, der mit einer Kordel zugezogen werden kann.


Lunch-Bag mit Tunnelzug



Anleitung: Brotzeit-Beutel mit Tunnelzug nähen


Wer die Lunch-Bag nachnähen möchte, kann dies gern nach der folgenden stichpunktartigen Anleitung tun.

Material


  • dünne abwischbare Tischdecke in Leinen-Optik (lt. Etikett bei 40 Grad waschbar und auf Stufe 2 bügelbar); alternativ kann auch dünnes Wachstuch oder beschichteter Baumwollstoff verwendet werden
  • ca. 50 cm lange Kordel

Zuschneideplan


4 Rechtecke (2 für die Außenseiten und 2 für die Innenseiten des Beutels) 22 x 34 cm (beinhaltet an allen Kanten 1 cm Nahtzugabe)

Zuschnitt


den Beutel nähen


Da mein Stoff an den Kanten sehr leicht ausfranste, habe ich alle Teile mit Zickzackstich versäubert, weil mir das sicherer erschien. Bei einem Material, das nicht ausfranst, kann dieser Schritt entfallen.

  • Je ein Außen- und ein Innenteil an den Schmalseiten rechts auf rechts zusammennähen – das wird die Oberkante des Beutels. Das zweite Außen- und Innenteil ebenso aneinandernähen.
  • Die Teile auseinanderfalten und die Nahtzugaben auseinanderbügeln.
  • Die beiden entstandenen Teile rechts auf rechts so aufeinanderlegen, dass sich die beiden Außen- und Innenteile jeweils übereinander befinden 


  • Die beiden Teile rundum mit 1 cm Nahtzugabe zusammennähen, dabei an einer Längsseite der Außenteile etwa in einem Abstand von 4 cm von der Oberkantennaht eine 2 cm lange Öffnung lassen. Hier wird später die Kordel durch den Tunnelzug eingezogen. Außerdem an der unteren Schmalseite des Innenteils eine Wendeöffnung freilassen.


  • Alle 4 Ecken auseinanderziehen und Naht auf Naht zusammenlegen (Seitennaht liegt auf Bodennaht). Etwa 4 cm senkrecht zur Naht die Ecken abnähen – dadurch entsteht die Bodenfläche des Beutels. Die abgenähten Ecken können abgeschnitten werden.



  • Nun evtl. die Nahtzugaben etwas zurückschneiden
  • Den Beutel wenden und dann das Innenfutter in den Außenbeutel stecken, dann die Wendeöffnung schließen.
  • Die obere Kante bügeln.
  • Die Oberkante ca. 1 cm vom Rand abnähen.
  • Auf Höhe des Beginns und des Endes der freigelassenen Stelle an der Seitennaht jeweils 1x um den Beutel herum nähen, damit der Tunnelzug entsteht. Wer mag, kann noch eine Borte oder Zickzack-Litze aufnähen.

     














  • Jetzt noch die Kordel einziehen, fertig.


    der fertig genähte Beutel mit Tunnelzug