Gerade habe ich eine ganze Weile lang
für mein Jackenstrickprojekt Wolle gesponnen und verzwirnt. Nun
kribbeln meine Füße und Beine ganz wohlig, und da kam ich auf den
Gedanken, mal ein wenig zu überlegen, ob dieses alte Handwerk
vielleicht mehr sein könnte als einfach ein schöner Zeitvertreib.
Venenpflege mit dem Spinnrad?
Mein geschätztes Kromski Sonata Spinnrad hat einen Doppeltritt-Antrieb. Das heißt, dass ich beim
Spinnen ständig meine beiden Beine sanft in einer Wippbewegung hin
und her wiege und dabei die Muskelpumpe meiner Unterschenkelvenen
unterstütze. Ich weiß nicht, ob das schon jemals irgend ein
Wissenschaftler untersucht hat – vielleicht sollte das mal einer
tun -, aber ich könnte mir vorstellen, dass diese Bewegung die
Beinvenen ebenso pflegt wie ein ausgiebiger Spaziergang. Meine Beine
fühlen sich jetzt nach dem Spinnen jedenfalls ganz leicht und gut
durchblutet an. Ich kann mir vorstellen, dass regelmäßiges Spinnen
Krampfadern vorbeugen könnte – nur mal so als Überlegung.
Spinnen entspannt und schenkt
Erfolgserlebnisse
Mahatma Gandhi soll bereits empfohlen
haben, dass jeder Mensch jeden Tag eine Weile spinnen soll, weil das
eine Art Meditation sei und sehr gesund. Dieses meditative Erleben
beim Spinnen kann ich durchaus bestätigen. Nun, nachdem ich den
Bogen heraus habe und schon ein wenig geübt darin bin, kann ich mich
dabei richtig entspannen. Wenn alles „flutscht“, kann ich dabei
einfach mal alle Alltagssorgen loslassen und ganz bei dem sein, was
ich gerade mache. Und ganz nebenbei wird die Spule immer voller, das
Stück Wollfasern in der Hand immer kleiner. Man kann den Erfolg so
richtig wachsen sehen. Und besonders beim Verarbeiten von
selbstgefärbten Fasern finde ich es immer wieder spannend, zu
beobachten, wie sich die Farbverläufe durch das Spinnen verändern,
und wie das Ergebnis auf der Spule immer wieder anders aussieht.
Nur mal ein paar Gedanken
Vielleicht hält sich das mit der
gesundheitsfördernden Wirkung auch in Grenzen. Man kann sich nämlich
auch ganz schöne Nackenverspannungen dabei holen. Ach, egal. Es
waren einfach ein paar Gedanken...
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