Dienstag, 13. August 2013

Meine Jacke aus handgesponnener Wolle ist fertig!

Ich hatte zwischendurch ja so meine Zweifel... Aber nun ist es soweit: sie ist fertig! Und ich bin so richtig stolz.


Angefangen habe ich dieses Strick-Experiment Ende Mai, indem ich ein sehr, sehr, sehr dünnes Garn (etwa 900 Meter auf 100 Gramm) auf meinem Kromski Sonata Spinnrad gesponnen habe. Damals dachte ich, daß allein die Garnherstellung Wochen oder sogar Monate dauern würde. Aber so schlimm wurde es nicht. Wenn mich das Stricken (und Auftrennen) zu sehr genervt hat, habe ich immer wieder etwas weitergesponnen, und so wurden es mit der Zeit rund 300 Gramm Garn. Als am Ende absehbar war, daß ich nicht mal die bereits fertige Menge benötigen würde, mußte ich meinen Spinn-Eifer sogar bremsen. Nun habe ich für die Jacke nur knapp 200 Gramm verbraucht. 100 Gramm sind noch übrig. Mal sehen, vielleicht stricke ich mir noch ein luftiges Lace-Tuch oder sowas daraus. Vielleicht färbe ich die Wolle vorher auch noch.
Und nun, nicht mal ein Vierteljahr nach meinem zweifelbeladenen Beginn, ist die Jacke fertig. Nein, es hat nicht immer nur Spaß gemacht, aber das war mir ja auch schon am Anfang klar. Bereits beim Rückenteil mußte ich ein gutes Stück wieder auftrennen, da es trotz vorhergehender Planung und Herumrechnerei mit der Maschenprobe etwas zu schmal geworden wäre. Die beiden Vorderteile schaffte ich ganz gut. Leider hab ich dummerweise (weil ich mich ja an keiner Anleitung orientiert hatte) den Halsausschnitt vergessen – o wie peinlich! Das ist ja fast so dämlich, wie ein Haus ohne Tür zu bauen... Also trennte ich mal wieder auf so weit es nötig war, rechnete aus, wie ich das mit den Abnahmen machen mußte, und strickte die beiden Vorderteile noch einmal (nur etwa das obere Drittel).
So. Und dann die Ärmel. Vor denen hatte es mir besonders gegraut, da ich nicht den blassesten Schimmer hatte, wie ich die Abnahmen für die Armkugel machen sollte. Ich rechnete herum, fragte eine erfahrene Strickerin, und zeichnete mir schließlich genau auf, wie der Ärmel einmal aussehen sollte. Dann maß ich die Rundung oben nach und rechnete anhand meiner Maschenprobe aus, wieviele Maschen/Zentimeter ich über wieviele Reihen abnehmen mußte. Als der erste Ärmel dann fertig war und dann tatsächlich in den Armausschnitt an der Jacke dranpaßte, war ich total erleichtert.
Als ich dann alle Teile gestrickt hatte, steckte sie vor dem Zusammennähen mal provisorisch mit Stecknadeln zusammen, und – juhuu – das, was da vor mir Gestalt annahm, war tatsächlich eine Jacke!! Und ich paßte auch hinein!
Und jetzt ist sie fertig. Ich hab sie gerade vorsichtig gewaschen (ist ja sehr filzempfindliche Merinowolle) und etwas gespannt, damit das Lacemuster auch gut zur Geltung kommt. Es ist schon ein tolles Gefühl, das geschafft zu haben!

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