Nachdem ich so fleißig mit meinem
neuen Spinnrad geübt habe, wage ich mich nun an ein „Großprojekt“.
Ich möchte mir aus selbstgesponnener Wolle eine leichte Jacke für
den Sommer stricken.
Nun ist es schon eine Herausforderung,
die Wolle für eine bestimmte Strickanleitung in der benötigten
Stärke zu spinnen. Doch ich tu mir noch Schlimmeres an: Ich hab
nicht mal eine passende Anleitung für meine Jacke, sondern möchte
dafür die Anleitung für ein (jackenartig vorne zugeknöpftes) Top
abändern. Da ich gern Ärmel an meiner Jacke haben würde, muß ich
diese irgendwie selbst dazuerfinden.
Die Vorlage für mein geplantes
Jäckchen
Die Anleitung, an der ich mich
orientieren möchte, ist das Top „Marianne“ aus dem deutschen
„Knitter“ Ausgabe 9/2012. Besonders der filigrane
Lacemuster-Rand hat es mir angetan. Der Rest des Tops wird laut
Anleitung in einem Rippenmuster gestrickt, das ich aber lieber glatt
rechts arbeiten möchte. Und dann brauche ich natürlich Ärmel
dazu...
Die Wolle für die Jacke möchte ich
selber spinnen
Ich möchte mein neues Strickstück
quase „von Anfang an“ selbermachen. Also begann ich bereits vor
einer Weile, mit meinem neuen Kromski Sonata aus süddeutscher
Merinowolle das Garn dafür zu spinnen. Ich wollte ganz bewußt ein
dünnes Garn herstellen. Und die beiden ersten 100 Gramm gibt es
inzwischen. Und – es ist wirklich ein dünnes Garn geworden: rund
995 Meter zweifach verzwirnt auf 100 Gramm! Da die Anleitung für das
Top mit wesentlich dickerer Wolle arbeitet, kann ich bis jetzt
überhaupt nicht absehen, wieviel Garn ich insgesamt benötigen
werde. Die dritten 100 Gramm sind in Arbeit. Da ich von den
Merinofasern noch genügend Vorrat besitze, werde ich eben nach
Bedarf einfach immer mal wieder einen Strang spinnen.
Die erste Nervenprobe –
Maschenpröbchen anfertigen
Da ich mich nur sehr vage an meine
Anleitung halten kann, begann ich – nachdem ich den ersten Strang
Wolle gebadet und einige Stunden lang zu einem Knäuel gewickelt
hatte, mehrere Maschenproben mit unterschiedlichen Nadelstärken zu
stricken. Dabei wurde mir klar, wie dünn die Wolle wirklich war. Für
einen Moment überlegte ich, das mit der Jacke vorerst auf Eis zu
legen, und aus dem Garn lieber ein Lacetuch zu stricken. Dafür
erschien es mir geeigneter. Aber es sollte doch ein leichtes Jäckchen
werden! Also probierte ich es damit, das Garn doppelt zu verstricken.
Doch das war mir eindeutig zu dick. Außerdem fand ich es schon etwas
doof, erst ein so dünnes Garn zu spinnen und es dann viel dicker zu
verstricken. Ich ließ alles frustriert ein paar Tage liegen.
Schließlich holte ich die Musterproben wieder heraus und entschied
mich endgültig dafür, mit 2,5er Nadeln und dem Garn einfach, so wie
es ist, zu arbeiten.
Das Muster abändern
Nachdem klar war, mit welcher
Nadelstärke ich stricken wollte, begann ich, mein Musterstück zu
vermessen und mit den Größenangaben der Anleitung für das Top die
benötigte Maschenzahl für den Anschlag auszurechnen. Das kostete
mir einige Nerven, aber am Ende hat es geklappt! Und dann ging es
los. Endlich begann die Sache, richtig Spaß zu machen. Inzwischen
habe ich ein gutes Stück Lacemuster des Rücktenteils gestrickt. Bis
jetzt sieht alles ganz gut aus, auch die kleinen Unregelmäßigkeiten
in der Wolle stören nicht besonders. Nun hoffe ich, daß ich mit
meiner Maschenzahl nicht völlig danebenliege und alles wieder
auftrennen muß...
Ich werde berichten.
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