In den letzten Wochen habe ich mit der
Handspindel bereits mehrere Garne hergestellt, fertig verzwirnt und
danach gehaspelt. Nun war es soweit, daß ich mich einmal ans Färben
heranwagen wollte. Auch dazu hat Chantimanou ein paar interessante Videos gemacht, an denen ich mich orientiert habe.
Wolle färben mit Ostereierfarben –
die Vorbereitungen
Ich wollte Ostereier-Kaltfarben
benutzen. Und da es ja momentan genau die richtige Jahreszeit ist, in
der man diese reichlich zu kaufen bekommt, habe ich mich zuerst
einmal mit ein paar Päckchen davon eingedeckt. Als weiteres Zubehör
sammelte ich einige leere Gurkengläser und besorgte mir in der
Apotheke 10-ml-Einwegspritzen.
Am Vorabend legte ich meine Garnstränge
in Essigwasser ein und ließ sie dort über Nacht.
Am nächsten Tag
nahm ich die Wolle wieder heraus und drückte das Wasser wieder gut
aus, bis die Stränge nur noch leicht naß waren. Danach löste ich
ein paar Farbtabletten auf und gab von jeder Farbe noch eine zweite
dazu in das entsprechende Glas. Da ich die Farben anschließend im
Backofen fixieren wollte, legte ich pro Wollstrang ein Backblech mit
Alufolie aus (auch meine Katze fand die Aktion äußerst interessant,
wie das Foto belegt).
Der kreative Teil
Nun begann ich, mein Erstlingsgarn
grün-lila einzufärben. Dazu zog ich mir mit den Spritzen immer
etwas Farbe auf, die ich dann in unregelmäßigen Abständen auf die
Wolle aufträufelte. Es machte richtig Spaß, mit den Farben
herumzuhantieren und -experimentieren. Immer wieder wendete ich das
Garn und benetzte auch die unteren Fäden, damit keine zu großen
weißen Stellen übrig blieben. Teilweise drückte ich dann mit einem
Löffel auf die gefärbten Bereiche, damit sich die Farbe besser
verteilen konnte. Als der erste Strang zufriedenstellend ausschaute,
machte ich mich gleich an den zweiten, der eine rot-lila Färbung
bekommen sollte.
Die Farben im Backofen fixieren
Nachdem die beiden ersten Stränge
soweit waren, schob ich die beiden Bleche mit den gefärbten Garnen
in den Backofen. Nun war ich etwas unsicher, wie heiß und wie lange
ich die Wolle nun „backen“ sollte. Chanti gab in ihrer Anleitung
20 bis 30 Minuten bei 50 Grad an. Andere Stimmen im Netz meinten bis
zu einer Stunde bei 80 bis 100 Grad. Was tun? Ich entschied mich, mal
mit Chantis Version anzufangen.
Nach einer halben Stunde – in der ich
dann mein bisher schönstes in ein traumhaftes Türkisblau gefärbt
habe - nahm ich dann mal probeweise den ersten Strang aus dem
Backofen. Nachdem er etwas abgekühlt war, begann ich ihn mit klarem
Wasser auszuspülen – und erschrak. Soviel Farbe ging aus!
Kurzerhand gönnte ich meinem zweiten nochmals eine halbe Stunde im
Ofen, diesmal aber bei 80 Grad. Mein neuestes, blaues Garn gesellte
ich zu ihm.
Lieber doch die Farbe in der
Mikrowelle fixieren?
Als das zweite Garn ausspülte, blutete
etwas weniger Farbe aus als bei meinem ersten Garn, aber immer noch
mehr, als mir lieb war. Deshalb nahm ich mein schönes blaues nach
der ersten halben Stunde im Backofen heraus, packte es in
Frischhaltefolie und gab es für 3 Minuten bei ca. 600 Watt in die
Mikrowelle. Es wäre zu schade gewesen, wenn dieses tolle Blau auch
zu einem Pastellton geworden wäre.
Ich konnte es kaum abwarten, bis das
blaue Päckchen anschließend wieder so abgekühlt war, daß ich
einen Spülversuch starten konnte. Und: die Farbe hielt! Ich wusch
das Garn dann vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einem Tropfen
Spülmittel durch und spülte es noch einmal mit klarem Wasser. Die
Farbe blieb drin.
Das Fazit meines Färbe-Experiments
Jetzt trocknen meine frisch gefärbten
Garne so vor sich hin, und insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr
zufrieden. Ich hab mir inzwischen einen kleinen Vorrat an
Ostereierfarben zugelegt, denn ich will auf jeden Fall noch öfter
meine handgesponnene Wolle damit einfärben. Doch das mit dem
Backofen werd ich wohl eher bleibenlassen und gleich die Mikrowelle
benutzen. Geht ja auch schneller und braucht weniger Energie.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen