Ursprünglich hab ich diese Schlange
einmal für meine beiden Katzis gestrickt, und sie wurde – rund
zusammengerollt - prompt auch eines ihrer Lieblingsbetten. Wenn die
beiden Racker nicht gerade selig darin schlummerten, wurde schon auch
mal heftig damit gerauft. Aber man kann das Stricktier auch gut als
Zugluft-Stopper für ein Fenster oder eine Tür verwenden.
Sie müssen kein Strick-Profi sein, um
die Anleitung nacharbeiten zu können. Jeder, der rechte Maschen mit
einem Nadelspiel in Runden stricken kann und auch mit ein paar Zu-
und Abnahmen zurechtkommt, sollte mit der Schlange keine Probleme
bekommen.
Im oberen Teil dieser Anleitung erkläre
ich die einzelnen Schritte ganz genau, und im unteren Teil gibt es
dann noch eine zusammengefasste Kurzanleitung, nach der Sie das
Tierchen dann stricken können.
Diese Kuschelschlange habe ich damals
etwa drei Meter lang und sieben Zentimeter im Durchmesser gestrickt,
damit ich sie für meine zwei Schmusetiger zu einer Art Nest auf dem
Boden zusammenrollen konnte. Wenn Sie die Schlange in anderen
Dimensionen anfertigen möchten, ist das auch kein großes Problem.
Mit etwas Geschick in Sachen Stricken können Sie die Anleitung Ihren
Wünschen entsprechend anpassen. Möchten Sie diese Kuschelschlange
lieber als Zugluftstopper benutzen, arbeiten Sie sie etwa so lange,
wie die Tür oder das Fenster ist, das Sie abdichten möchten.
Das Material für die Strickschlange
- Für die Kuschelschlange brauchen Sie verschiedenfarbige Wolle in etwa derselben Dicke, zum Beispiel Baumwolle oder Sockenwolle. Wenn Sie einen Stapel Wollreste abbauen möchten, ist diese Strickschlange für dieses Vorhaben ideal
- Sie brauchen ein Nadelspiel (5 Stück) in der passenden Stärke zur Wolle. Ich habe ein Nadelspiel mit 15 Zentimetern Länge benutzt, da diese Länge für mich gut handhabbar war. Es wird ein relativ schmaler Strickschlauch, deshalb finde ich ein Nadelspiel dafür günstiger als eine Rundstricknadel. Wenn Ihnen eine Rundstricknadel und der „Magic Loop“ jedoch sympathischer sind, können Sie es natürlich auch so versuchen.
- Außerdem benötigen Sie noch Bastelwatte zum Füllen. Man kann auch die etwas günstigere Filterwatte aus dem Zoohandel benutzen. Bei der Auswahl des Füllmaterials sollten Sie bedenken, dass Sie die Schlange vielleicht auch mal in die Waschmaschine stecken möchten.
Eine Schlange stricken:
der Beginn
Begonnen wird am Schwanz. Schlagen Sie
4 Maschen an und verteilen Sie diese gleichmäßig auf Ihr
Nadelspiel. Stricken Sie nun eine Runde rechte Maschen. Nehmen Sie ab
jetzt in jeder zweiten Reihe pro Nadel eine Masche zu. In jeder
Zunahmenrunde werden es also vier Maschen mehr. Gut ist es, wenn Sie
die Zunahmen nicht immer an derselben Stelle der Nadel machen. Sonst
entstehen Streifen, die – meiner Meinung nach – hier nicht recht
gut aussehen. Ein gleichmäßiges Erscheinungsbild, in dem die
Zunahmestellen kaum auffallen, erhalten Sie, wenn Sie mal am Beginn,
mal in der Mitte, und mal am Ende einer Nadel zunehmen. Arbeiten Sie
Zunahmen dann in der darauffolgenden Reihe wieder an anderen Stellen.
Machen Sie mit den Zunahmen in jeder
zweiten Runde so lange weiter, bis Sie insgesamt 36 Maschen haben. Es
sind dann also auf jeder Nadel 9 Maschen. Je nachdem, wie dick Sie
Ihre Schlange haben möchten, können Sie schon eher mit den Zunahmen
aufhören, oder noch ein paar Runden so weiter arbeiten. Nähen Sie
nun das kleine Loch an der „Schwanzspitze“ (die am Beginn
angeschlagenen Maschen) zu.
Den Zugluftstopper stricken:
der Körper
Weiter geht es nun in Runden ohne
Zunahmen, bis Sie die gewünschte Länge, zum Beispiel drei Meter,
erreicht haben. Damit das Streifenmuster entsteht, können Sie hier
immer wieder die Farben wechseln. Wichtig ist, dass Sie die Schlange
bereits während des Strickens füllen. Stopfen Sie immer, wenn Sie
etwa 10 bis 15 Zentimeter gestrickt haben, das Innere des Schlauches
mit Bastelwatte aus. Tun Sie das nicht, wird es sehr schwierig
werden, die fertige Strickschlange anschließend gleichmäßig zu
füllen. Natürlich sollten Sie auch nach den Farbwechseln die Fäden
immer gleich vernähen. Später werden Sie nicht mehr an sie
herankommen.
Die Schlange weiterstricken:
der Kopf
Arbeiten Sie zunächst nochmals vier
Zentimeter weiter, aber bereits in der Farbe, die der Kopf bekommen
soll. Nehmen Sie dann pro Nadel eine Masche zu. Haben Sie weitere
zwei Zentimeter gestrickt, wird nochmals auf jeder Nadel eine Masche
zugenommen. Es sollten nun 44 Maschen insgesamt sein. Stricken Sie
nun noch etwa vier Zentimeter so weiter.
Jetzt beginnen die Abnahmen für das
Maul. Damit auch von der Struktur her ein sichtbares „Maul“
entsteht, sollten Sie folgendermaßen abnehmen:
Auf der ersten Nadel stricken Sie die
beiden letzten Maschen zusammen.
Bei der zweiten Nadel heben Sie die
erste Masche einfach ab, stricken dann eine rechte Masche, und ziehen
die abgehobene (erste auf der Nadel) Masche über die eben gestrickte
(zweite auf der Nadel) darüber.
Die dritte Nadel stricken Sie wieder
wie die erste, und die vierte wieder wie die zweite. Die Runde ist
fertig.
Stricken Sie die nächste Runde ganz
normal ohne Abnahmen. Danach folgt wieder eine Runde mit Abnahmen wie
oben erklärt.
Nehmen Sie so weiter in jeder zweiten
Reihe je vier Maschen ab, bis Sie auf jeder Nadel nur noch zwei
Maschen haben, insgesamt sind es also noch acht Maschen. Ketten Sie
diese nun ab.
So stellen Sie die gestrickte
Schlange noch fertig
Füllen den Kopf, bis er schön prall
und geformt aussieht. Nähen Sie danach zum Schluss die übrig
gebliebene Öffnung noch so zu, dass ein breites Schlangenmaul
entsteht. Wenn Sie wollen, können Sie Ihrer Schlange jetzt noch mit
einem Garn in einer Farbe, die sich gut von der gestrickten
Grundfarbe abhebt, ein Gesicht aufsticken.
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß mit
dieser Anleitung. Falls die Schlange ein Geschenk für Katzen werden
soll, können Sie den neuen Liegeplatz mit etwas Katzenminze zu einem
noch attraktiveren Ort für die Vierbeiner machen. Aber vielleicht
wird sich ja bald auch ein Hund oder ein anderes Tier dort
zusammenkuscheln – oder Sie selber.
Und hier noch einmal die Anleitung
als Zusammenfassung
Material:
Wollreste in etwa derselben Stärke,
ein dazu passendes Nadelspiel und Füllwatte
verwendete Techniken:
mit einem Nadelspiel rechte Maschen in
Runden stricken, zu- und abnehmen; zusammennähen, eventuell
besticken
Die Schlange stricken –
Kurzanleitung:
Beginn am Schwanz: 4 Maschen
anschlagen und gleichmäßig auf das Nadelspiel verteilen
1. Runde: 4 rechte Maschen
stricken
2. Runde: jede 2. Masche
verdoppeln (insgesamt sind es dann 8 Maschen)
3. Runde: 8 rechte Maschen
stricken
4. Runde: pro Nadel eine Masche
zunehmen (insgesamt sind es nun 12 Maschen)
5. Runde: 12 rechte Maschen
stricken
6. Runde: wieder auf jeder Nadel
eine Masche zunehmen, dabei nicht dieselbe Stelle wie in der Vorreihe
benutzen (insgesamt 16 Maschen)
7. Runde: 16 Maschen stricken
weiter: in diesem Sinne
weiterhin in jeder 2. Runde pro Nadel eine Masche zunehmen (pro Runde
sind das also 4 Maschen mehr), bis Sie insgesamt 36 Maschen (auf
jeder Nadel 9) haben.
Wichtig: jetzt das kleine Loch
an der Schwanzspitze zunähen!
Für den Körper nun ohne Zunahmen mit
rechten Maschen weiterstricken, bis Sie die gewünschte Länge
erreicht haben. Dabei in regelmäßigen Abständen die Farben
wechseln.
Wichtig:
bei Farbwechseln die Fadenenden sofort vernähen und den
Schlangenkörper sofort füllen, wenn Sie ein paar Zentimeter fertig
gestrickt haben!
Den Kopf beginnen: noch etwa 4
Zentimeter bereits in der Farbe für den Kopf weiterstricken wie beim
Körper;
1. Zunahmenrunde: nehmen Sie pro
Nadel in dieser Runde je eine Masche zu;
weiterstricken: arbeiten Sie
noch etwa 2 Zentimeter in Runden ohne Zunahmen weiter;
2. Zunahmenrunde: nehmen Sie
nochmals in jeder Runde je eine Masche pro Nadel zu (insgesamt
sollten es nun 44 Maschen sein):
weiterstricken: nochmals etwa 4
Zentimeter weiter ohne Zunahmen stricken;
das Maul stricken, erste Runde:
auf der 1. Nadel die vorletzte und letzte Masche zusammenstricken;
auf der 2. Nadel die erste Masche abheben, die zweite rechts
abstricken und danach die abgehobene Masche über die soeben
gestrickte ziehen; die 3. Nadel wird wieder wie die erste dieser
Runde gestrickt und die 4. Nadel wieder wie die 2. (es sind jetzt
insgesamt 40 Maschen);
das Maul stricken, 2. Runde: 40
Maschen ohne Abnahmen stricken;
das Maul stricken, dritte Runde:
wieder wie in der ersten Runde
abnehmen;
das Maul weiterstricken: nehmen
Sie in diesem Sinne weiter in jeder zweiten Runde jeweils 4 Maschen
ab, bis pro Nadel nur noch 2 Maschen übrig sind (insgesamt also 8
Maschen); diese werden nun abgekettet;
Fertigstellung:
Füllen Sie den Schlangenkopf nun noch fertig, nähen Sie dann das
Maul zu. Wenn Sie mögen, können Sie der Schlange nun noch ein
Gesicht aufsticken.
Weitere Handarbeitsanleitungen auf
diesem Blog
Falls Sie nach dieser Kuschelschlange
noch Lust zum Weiterstricken haben, habe ich hier noch weitere
Anleitungen erstellt:
Strickanleitung für einen Rucksack
Die Anleitung, wie ich einen Rucksack aus Schafwolle gestrickt und anschließend in der Waschmaschine gefilzt habe, gibt es in dem verlinkten Blog-Artikel.
Zwei unterschiedliche Anleitungen
für Socken
Ich habe mal mit Mustersocken
herumexperimentiert. Die Strickanleitungen, die dabei herausgekommen
sind, finden Sie in diesen beiden Artikeln:
Für alle, die
gern häkeln, gibt es in meinem Blog auch ein paar Anleitungen:
Anleitung für einen hübschen
Tassenwärmer
Wie Sie einen schmalen, wellenförmigen
Tassenwärmer häkeln können, erfahren Sie in einem weiteren
Blog-Artikel: Kostenlose Häkelanleitung: Tassenwärmer „Wellenspiel“
Handarbeitsanleitungen für
Tassenhüllen als E-Book
Hier können Sie sich noch über zwei
Anleitungen in E-Book-Form informieren. In der ersten erkläre ich
genau, wie Sie drei ganz filigrane Tassenwärmer aus feinem Garn häkeln
können. Die zweite ist eine Strickanleitung für Katzenfans. In
dieser zeige ich, wie Sie drei verschiedene Tassenwärmer mit Katzenmotiven anfertigen können.